Flüchtlinge ziehen in Container ein

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Seit Wochen laufen die Vorbereitungen, nun sind die ersten Flüchtlinge in der neuen Unterkunft in Köpenick angekommen. Von den Anwohnern gab es einen Willkommensgruß.

Die ersten Flüchtlinge haben am Samstag das neu errichtete Containerdorf in Köpenick bezogen. Das sagte die Sprecherin der Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales, Regina Kneiding. Bis zum Abend wurden 30 Flüchtlinge erwartet. Sie kommen aus verschiedenen Ländern, darunter Syrien, Vietnam und Bosnien. Bislang waren sie in der überlasteten Erstaufnahmestelle in Spandau untergebracht. Zu den ersten Bewohnern in Köpenick gehört auch eine Familie mit einem kleinen Kind. Weitere 20 Flüchtlinge sollen am Montag einziehen.

Das Containerdorf in der Alfred-Randt-Straße ist das erste von sechs, die in Berlin errichtet werden sollen, um die steigende Zahl der Hilfesuchenden unterbringen zu können. Es hat Platz für 400 Flüchtlinge und soll nach Worten von Kneiding nach und nach bezogen werden.

Helfer vom Internationalen Bund, darunter Dolmetscher, betreuten die ersten Flüchtlinge in Köpenick. Dort stehen in den farbig gestalteten Containern laut Kneiding Räume mit zwei Betten und für Familien mit vier Betten zur Verfügung.

Anwohner und Berliner aus anderen Stadtteilen haben unterdessen zahlreiche Sachspenden für die Flüchtlinge abgegeben. Darunter waren Lebensmittel, Kleidung, Spielsachen und Kinderbettchen. Die Spenden werden in einer benachbarten Schule sortiert.

Nach Bekanntwerden der Pläne für das Flüchtlingsheim hatte es in Köpenick Proteste gegeben. Am Samstag blieb es ruhig. Polizei war aber vor Ort, um eventuelle Störer fernzuhalten.

Geplant sind fünf weitere Containerheime in den Stadtteilen Buch in Pankow, Lichtenberg, Marzahn und Lichterfelde. Mehr als 12 000 Flüchtlinge und Asylbewerber sind in diesem Jahr nach Berlin gekommen. In ganz Deutschland waren es rund 200 000. Für das nächste Jahr wird mit noch mehr Menschen gerechnet, die in Deutschland Schutz suchen.

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) hatte in seiner Weihnachtsbotschaft zu Solidarität mit den Flüchtlingen aufgerufen. Die Bewohner der Stadt hätten in der Geschichte immer wieder Hilfe von anderen erfahren. »Daraus erwächst für uns eine Verpflichtung: Wer in Not ist, bekommt in Berlin Hilfe«, sagte Müller. Außerdem will Müller mit Brandenburg über die Unterbringung von zusätzlichen Flüchtlingen sprechen. dpa/nd

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