Lukaschenko baut um

Minsk. Inmitten einer schweren Wirtschaftskrise hat der belorussische Präsident Alexander Lukaschenko seinen Regierungschef entlassen. Wie das Präsidentenbüro in Minsk am Samstag mitteilte, wird der seit Dezember 2010 amtierende Ministerpräsident Michail Mjasnikowitsch durch Lukaschenkos bisherigen Stabschef Andrej Kobjakow ersetzt.

Der Präsident, der das Land seit zwei Jahrzehnten regiert, wechselte auch die Chefin der Zentralbank sowie mehrere Kabinettsmitglieder aus, darunter die Minister für Industrie und Wirtschaft. Lukaschenko erklärte, die Kabinettsumbildung sei »nichts Außergewöhnliches«. Die Wirtschaftskrise stelle aber »die größte Gefahr« für das Land dar. Bereits Anfang des Monats hatte Lukaschenko angeordnet, Ausfuhren nach Russland nur noch in Dollar abzurechnen, da die Schwankungen des Rubels unvorhersehbar seien. Rund 40 Prozent der belorussischen Exporte gehen nach Russland. Seit Jahresbeginn hat der belorussische Rubel die Hälfte an Wert verloren. AFP/nd