Letzter Test vor der WM

Deutschlands Handballer scheinen bereit für Katar

  • Martin Kloth, Stuttgart
  • Lesedauer: 2 Min.

Zwei Spiele, zwei Ziele: Bei ihren letzten beiden Testpartien haben die deutschen Handballer nur die WM im Blick. »Es geht um den Feinschliff im Angriff und darum, dass sich keiner mehr verletzt«, sagte Teammanager Oliver Roggisch. Knapp eine Woche vor dem Turnier in Katar stehen bei den Duellen mit Tschechien an diesem Freitag in Stuttgart und am Samstag in Mannheim taktische Details und die Fitness der beiden Nachrücker Michael Kraus und Hendrik Pekeler (Foto) auf dem Prüfstand.

Denn noch vor der Generalprobe kam für Tim Kneule das WM-Aus. Der ursprünglich wie Kraus und Pekeler nachnominierte Spielmacher von Frisch Auf Göppingen ist wegen einer im Training am Mittwochabend erneut aufgebrochenen Oberschenkelverletzung am Donnerstag aus dem Trainingslager in Stuttgart abgereist. Der 28-Jährige hatte wegen Adduktorenproblemen bereits den ersten Lehrgang und die Länderspiele gegen die isländische Mannschaft verpasst.

Damit stehen dem neuen Bundestrainer Dagur Sigurdsson nur noch 18 Spieler zur Verfügung - und Roggischs Wunsch nach verletzungsfreien Testspielen hat noch mehr an Bedeutung gewonnen. »Für Tim tut es uns Leid, aber auch solche Nachrichten sind die Realität einer Turniervorbereitung. Wir können auch nur zu hundert Prozent fitte Spieler mit nach Katar nehmen«, sagte der Teammanager. Sigurdsson hatte angekündigt, mit 18 Spielern zur WM vom 15. Januar bis 1. Februar nach Doha zu fliegen.

Ihre Wirkung als Glücksbringer haben die Spieler bereits unter Beweis gestellt. Ein Großteil der Mannschaft feuerte am Mittwochabend die Volleyballerinnen von Allianz MTV Stuttgart beim 3:0-Bundesliga-Sieg gegen den Köpenicker SC aus Berlin an. In der benachbarten Arena sind an diesem Freitag aber wieder die Fähigkeiten als Handballer gefragt. Der Bundestrainer ist vom Potenzial seines Teams überzeugt. »Wir haben eine starke Truppe«, stellte er klar. Gegen Island hatte sie jedoch seine Vorgaben noch nicht vollends zu seiner Zufriedenheit erfüllt. »Da sind noch ein paar Kleinigkeiten, an denen wir hier in Stuttgart arbeiten wollen«, meinte er, ohne allerdings dabei konkret zu werden.

Sicher ist, dass Sigurdsson vor allem im Angriff eine konzentriertere Leistung erwartet. Auch sein taktisches Konzept in der Abwehr möchte er noch verfeinern. Darin spielt Hendrik Pekeler, der nach überstandenen Kniebeschwerden nachgerückt ist, nun eine zentrale Rolle. Der Lemgoer Kreisläufer soll sowohl in der offensiven Abwehr als vorgezogener Spieler agieren als auch in der defensiven 6:0-Variante der Deckung Stabilität verleihen. »Wir wollen einen großen Spieler auf dieser Position haben, der auch auf 6:0 zurückgehen kann«, sagte der Bundestrainer. Pekeler misst immerhin 2,03 Meter. dpa/nd

Foto: imago/Oliver Ruhnke

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