nd-aktuell.de / 10.01.2015 / Berlin

Orkantief legt etliche Bahnstrecken lahm

Berliner Feuerwehr: »Es herrscht Ausnahmezustand« / Verkehr bei der S-Bahn stark gestört / Hamburg derzeit wegen Orkantief »Felix« praktisch abgeschnitten

Update 19.15 Uhr: Eine S-Bahn ist in Berlin-Tempelhof gegen einen umgestürzten Baum gekracht und aus den Gleisen gesprungen. Die Fahrgäste seien am Samstagabend bereits aus dem Zug herausgebracht worden und würden nun untersucht, sagte ein Sprecher der Feuerwehr. Ob jemand bei dem Unfall verletzt wurde, war noch ungewiss. Orkantief »Felix« hatte den Baum umgerissen, der Zug kam nicht mehr rechtzeitig zum Stehen.

Update 19 Uhr: Ein Spaziergänger ist in Kleinmachnow (Brandenburg) von einem herabstürzendem Baum getroffen worden. Der 56-Jährige wurde am Samstagabend schwer verletzt ins Krankenhaus gebracht, sagte ein Polizeisprecher in Potsdam. Der Mann war trotz des Sturms mit seinem Hund unterwegs. Zu einem weiteren schweren Unfall kam es im Kreis Potsdam-Mittelmark, als ein Baum auf ein Auto krachte. Die drei Insassen wurden verletzt. Einer von ihnen war laut Polizei zunächst eingeklemmt, konnte dann aber von der Feuerwehr geborgen werden.

Update 18.15 Uhr: Ein heftiger Sturm hat den Verkehr bei der Berliner S-Bahn im gesamten Stadtgebiet am Samstagnachmittag nahezu lahmgelegt. Wegen Unwetterschäden kam es am Abend bei der S-Bahn auf allen Linien zu Verspätungen und Ausfällen. Bäume waren auf Gleise gestürzt. Bei der Feuerwehr sagte ein Sprecher: »Es herrscht Ausnahmezustand.« Die Kollegen seien zu etlichen wetterbedingten Einsätzen gerufen worden - Näheres könne er noch nicht sagen. Die Feuerwehr hatte zuvor per App eine Unwetterwarnung herausgegeben.

Update 18 Uhr: Schwere Sturmböen sind am Samstag über Sachsen hinweggezogen. Am Vormittag wurden auf dem Fichtelberg Orkanböen von bis zu 132 Kilometern pro Stunde gemessen, wie ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Leipzig sagte. Doch auch fern der Berge stürmte der Wind demnach mit Geschwindigkeiten um die 90 Stundenkilometer. Dazu sei es mit Temperaturen von fast 15 Grad Celsius in Leipzig und 16 Grad Celsius in Dresden ungewöhnlich mild gewesen. Wegen des Sturms stürzten vor allem im Erzgebirge mehrere Bäume um und blockierten zeitweise mehrere kleinere Straßen, wie ein Sprecher des Verkehrswarndienstes sagte. Größere Unfälle oder Verletzte habe es bislang jedoch nicht gegeben.

Hamburg derzeit wegen Orkantief »Felix« praktisch abgeschnitten

Berlin. Der heftige Sturm hat am Samstagnachmittag etliche Bahnstrecken lahmgelegt. Besonders betroffen seien der Norden und Westen Deutschlands, teilte die Bahn mit. »Hamburg ist derzeit vom Fernverkehr weitgehend abgeschnitten«, sagte eine Sprecherin des Unternehmens. Seit etwa 15.00 Uhr seien die Strecken von Hamburg nach Hannover und Bremen für den Fernverkehr gesperrt. Etwas später ging auch auf den Verbindungen zwischen Hamburg und Dortmund sowie von und nach Berlin nichts mehr. In den Norden - nach Dänemark - kamen die Fahrgäste von Hamburg aus ebenfalls nicht mehr.

Heftige Sturmböen hätten Bäume umstürzen lassen, die dann auf die Gleise gefallen seien. Auch im Ruhrgebiet waren mehrere wichtige Verbindungen unterbrochen - beispielsweise war die Strecke Dortmund und Osnabrück betroffen.

Im Nahverkehr mussten zahlreiche Strecken wegen der Folgen des Orkantiefs »Felix« in ganz Deutschland gesperrt werden. An anderen Stellen fuhren die Züge aus Sicherheitsgründen nur langsam. Zahlreiche Mitarbeiter, Feuerwehrleute und Helfer des Technischen Hilfswerks seien unterwegs, um Gleise und Oberleitungen zu reparieren, hieß es bei der Bahn.

Ein heftiger Sturm hat den Verkehr bei der Berliner S-Bahn im gesamten Stadtgebiet am Samstagnachmittag nahezu lahmgelegt. Es gebe auf allen Linien Verspätungen und Ausfälle, sagte ein Bahn-Sprecher. Grund seien zahlreiche Unwetterschäden wie Bäume, die auf Gleise gestürzt sind.

Der Sylt-Shuttle war bereits am Samstagmorgen eingestellt worden - er werde auch frühestens am Sonntag wieder fahren, sagte die Sprecherin. dpa/nd