Felix tobt über Berlin

Sturmtief fegt über Berlin und Brandenburg - drei Schwerverletzte

  • Lesedauer: 2 Min.
Heftige Windböen mit mehr als 100 Stundenkilometern peitschen durch die Region. Vielerorts kommt es zu Behinderungen. Feuerwehr und Polizei sind über Stunden im Dauereinsatz.

Sturmtief »Felix« hat in Berlin und Brandenburg Bäume entwurzelt und den Verkehr auf Straßen und Schienen blockiert. In Berlin prallten am Samstagabend zweimal S-Bahnen gegen umgestürzte Bäume. Alle S-Bahn-Strecken seien wieder frei, sagte ein Bahnsprecher am Sonntag.

In Berlin waren Helfer von Feuerwehr, Polizei und Bahn stundenlang gefragt. Bis 23 Uhr sei die Feuerwehr am Samstag zu etwa 300 wetterbedingten Einsätzen gerufen worden, sagte ein Sprecher am Sonntag. »Wir hatten Ausnahmezustand.« Der Sturm deckte Dächer ab und riss Bäume um. Diese stürzten auf Autos, Dächer und Gleise.

Bei den S-Bahn-Unfällen krachte in Tempelhof ein Zug gegen einen Baum und sprang aus den Gleisen. Der Fahrer wurde in ein Krankenhaus gebracht, die rund 100 Passagiere blieben unverletzt. Auf der Strecke zwischen Grunewald und Potsdam konnte eine S-Bahn ebenfalls nicht mehr rechtzeitig bremsen und fuhr gegen einen Baum. Der Aufprall sei aber nicht so heftig gewesen, hieß es. Etwa 250 Menschen mussten aussteigen und in Busse gebracht werden.

In Brandenburg wurden drei Menschen bei dem Unwetter schwer verletzt. Ein 56-Jähriger, der am Samstag in Kleinmachnow von einem herabstürzenden Baum getroffen wurde, schwebt laut Polizei weiter in Lebensgefahr.

Im Landkreis Mittelmark krachte zwischen Werder und Petzow ein Baum auf ein fahrendes Auto. Die 21-jährige Fahrerin war zunächst eingeklemmt, konnte aber schwer verletzt befreit werden. Ihre 25-jährige Beifahrerin erlitt ebenfalls schwere Verletzungen. In Herzfelde (Märkisch-Oderland) stürzte ein Baum auf das Dach eines Wohnhauses und beschädigte es so stark, dass das Obergeschoss nicht mehr bewohnbar ist. Die Mieter kamen laut Polizei bei Bekannten unter. Verletzt wurde niemand.

Auch am Sonntag war die Feuerwehr in Brandenburg verstärkt im Einsatz. Vor allem umgestürzte Bäume wurden weiter weggeräumt. Nach Angaben von örtlichen Feuerwehren hielten sich die Schäden aber in Grenzen. In der Region rund um die Landeshauptstadt rückten die Einsatzkräfte wegen des Sturms 88 Mal aus, wie ein Sprecher sagte. In der Lausitz gab es nach Feuerwehrangaben mehr als 100 Einsätze.

Der Regionalbahnverkehr laufe weitgehend problemlos, sagte ein Bahnsprecher am Sonntag. Zwischen Wannsee und Michendorf (RE 7) sei die Strecke aber noch gesperrt. Dort gebe es einen Ersatzverkehr mit Bussen. Am Montag zum Berufsverkehr sollten die Züge wieder fahren.

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