Kontroverse Debatte in den USA

Zeichner Jacob Canfield: Viele »Charlie Hebdo«-Karikaturen sind »unglaublich rassistisch«

  • Lesedauer: 1 Min.

In den USA haben die europäische Aufrufe zum Nachdrucken der »Charlie Hebdo«-Karikaturen eine kontroverse Debatte ausgelöst. Führende Printmedien haben nicht nachgedruckt und den Inhalt der Karikaturen kritisiert. Die »New York Times« teilte mit, sie veröffentliche kein Material, das »bewusst gegen religiöse Sensibilitäten verstoßen will«. Für die »Washington Post« erklärte Chefredakteur Martin Baron, sein Blatt nehme Abstand von Material, das »demonstrativ, absichtlich oder unnötigerweise Mitglieder religiöser Gruppen beleidigt«. Mehrere Online-Publikationen, darunter »Gawker«, »BuzzFeed« und »Daily Beast« haben dagegen »Charlie Hebdo«-Karikaturen auf ihre Seiten gestellt.

Gegner der Weiterverbreitung argumentierten, es gebe einen Unterschied zwischen dem Eintreten für Pressefreiheit und dem Verbreiten von Karikaturen. Der Zeichner Jacob Canfield erklärte, viele »Charlie Hebdo«-Karikaturen seien »unglaublich rassistisch« und wollten die »marginalisierte muslimische Einwanderergemeinschaft« provozieren.

Nach Ansicht des Journalisten Glenn Greenwald, der mit seinen Geheimdienstenthüllungen bekannt wurde, spricht gegen das Nachdrucken, dass die Karikaturen »beleidigend und bigott« seien. Eine Zeichnung habe sich über die afrikanischen Sex-Sklavinnen der Terrormiliz Boko Haram lustig gemacht. Wäre ein Rassist oder Antisemit wegen seiner Publikationen ermordet worden, gäbe es keine Aufrufe, »diesen Müll aus Solidarität mit der Redefreiheit zu publizieren«, schrieb Greenwald auf der Internetseite »firstlook.org«. epd/nd

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