Mit dem Saxophon gegen die Regierung

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Frage: Darf man zu Musik, die sich als politisch versteht, tanzen? Antwort: Ja. Der nigerianische Afro-Beat-Pionier, Agit-Prop-Sänger, Angeber und Sexprotz Fela Kuti, der von Malcolm X und der Black-Power-Bewegung beeinflusst war, erreichte in den 70er und 80er Jahren zeitweise eine solche Popularität, dass es in den USA keine Seltenheit war, dass 80 000 Leute zu einem Konzert kamen. Nun gibt es mit der Dokumentation »Finding Fela« einen Film über sein Leben und seine Musik.

Der preisgekrönte Dokumentarfilmer Alex Gibney mischt kürzlich wieder aufgetauchte Archivszenen von Live-Auftritten des Sängers mit Interviews mit Familie, Freunden und Kollegen und anderem Material und ermöglicht damit einen Einblick in das Leben dieser umstrittenen Figur, die sich leidenschaftlich mit diversen Regierungen und den Militärs anlegte und immer wieder die Missstände in Nigeria und ganz Afrika zum Thema machte. 1997 ist der Künstler im Alter von 58 Jahren gestorben: an Herzversagen infolge seiner Aidserkrankung. Kutis ehemaliger Manager Rikki Stein wird bei der Berlin-Premiere des Films am heutigen Mittwoch anwesend sein.

Im Anschluss an die Filmvorführung finden ein Publikumsgespräch sowie ein kleiner Empfang im Kino-Foyer statt. tbl

Foto: Dogwoofs

»Finding Fela«, Berlin-Premiere, heute um 20 Uhr im Kino Hackesche Höfe, Rosenthaler Straße 40/41

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