Zur Ukraine- kommt die Geschichtskrise

Russland fühlt sich als Befreier von Auschwitz in Polen nicht mehr willkommen / Fortgesetzte Umdeutung des Zweiten Weltkrieges

  • Klaus Joachim Herrmann
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Weder offiziell noch privat wurde das russische Staatsoberhaupt zum Gedenken an die Befreiung von Auschwitz eingeladen.

Die Absage einer Teilnahme an den Feierlichkeiten zum 70. Jahrestag der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz ist dem Kreml schwer gefallen. Die am Dienstag verbreitete Begründung offenbart es trotz diplomatischer Wortwahl. Es sei keine offizielle Einladung erfolgt, vermerkte der Sprecher von Präsident Wladimir Putin laut »Interfax«, wenn auch eine solche zu derartigen Anlässen nicht ausgesprochen werden müsse. »Irgendeine persönliche Einladung für Putin gab es auch nicht.«

Dafür drang aus Polen Missbehagen und Streit über eine Teilnahme des Präsidenten Russlands, der vor zehn Jahren zum 60. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz noch willkommen war. Das schien nach Äußerungen von Staatspräsident Bronislaw Komorowski im Sommer auch 2015 möglich. Doch besonders die rechtskonservative Oppositionspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS) machte Front. Der PiS-Abgeordnete Zbigniew Girzynski wurde mit der Bemerkung zitiert, die sowjetische Ar...


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