»Für die gibt es nichts zu diskutieren«

Bürgerkriegsland Libyen: Die UNO bemüht sich um Vermittlung, aber bei den Islamisten beißt sie auf Granit

  • Mirco Keilberth, Misrata
  • Lesedauer: ca. 5.5 Min.

In Genf haben sich Vertreter des libyschen Bürgerkrieges zu Friedensverhandlungen getroffen. Die UN-Vermittler hoffen auf ein baldiges Ende des Chaos - Wünsche fern der Wirklichkeit.

Selbstsicher geht der kräftige Mann in Tarnuniform auf den Schönheitssalon zu. Der Fahrer des brandneuen Toyota Jeeps, aus dem er gestiegen ist, schwenkt eine schwarze Flagge mit der Schahada, dem islamischen Glaubensbekenntnis: »Es gibt keinen Gott außer Allah und Mohammed ist sein Prophet.«

Die Ladenbesitzer mussten nicht erst in die Gewehrläufe der anderen Bewaffneten schauen, um zu wissen, dass jeglicher Widerstand zwecklos sein würde. Anhänger des Islamischen Staates haben letzte Woche in Misrata mit einer unblutigen Aktion ihrer Religionspolizei die Macht in einer weiteren Stadt Libyens übernommen.

Auf dem in sozialen Netzwerken kursierenden Video räumt der Besitzer einer Boutique verständnisvoll lächelnd eine Schaufensterpuppe mit Frauenmode weg, während die Dschihadisten das Werbebanner eines benachbarten Schönheitssalons abreißen. Der Anführer gibt mit erhobenem Zeigefinger eine letzte Warnung an die konsternierten Bürger, die B...


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