Schwerte hält an Asylunterkunft in ehemaligem KZ fest

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Schwerte. Die nordrhein-westfälische Stadt Schwerte hat ihre Entscheidung verteidigt, bis zu 25 Flüchtlinge auf dem Gelände einer ehemaligen Außenstelle des Konzentrationslagers Buchenwald unterzubringen. Die Entscheidung sei sachgerecht und nicht zu beanstanden, heißt es in einer am Freitag veröffentlichten Erklärung des Bürgermeisters und Rates der Stadt. Als überschuldete Kommune gehe Schwerte den schwierigen Weg, trotz finanzieller Nöte den nach Deutschland kommenden Schutz suchenden Menschen eine würdevolle Unterkunft zu bieten. In Erfüllung dieser Aufgabe habe die Stadt ein Gebäude, das auf dem Boden einer zweifelsohne wechselvollen Geschichte stehe, einer sinnvollen Nutzung zugeführt. Der Vorwurf, bei dem Gebäude handele es um die Original-Baracke von einstigen SS-Schergen, wies der Rat zurück. Das für die Nutzung vorgesehene Haus auf dem Gelände eines früheren Eisenbahnausbesserungswerkes existiere erst seit Ende der 1950er Jahre. Die während der NS-Zeit errichteten Baracken seien nach dem Zweiten Weltkrieg alle abgerissen worden. Die heutigen Gebäude an gleicher Stelle dienten in den vergangenen Jahrzehnten unterschiedlichen Zwecken, zuletzt als Künstleratelier, wie es hieß. In der ehemaligen KZ-Außenstelle »Schwerte Ost« waren während des Zweiten Weltkrieges in den Jahren 1944 und 1945 polnische Zwangsarbeiter inhaftiert. epd/nd

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