Wo die Musik beim Überleben half

Begegnungszentrum auf Gelände eines früheren Straflagers an der Neiße eröffnet Konzertsaal

  • Hendrik Lasch, Zgorzelec
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Ein NS-Straflager wird internationales Begegnungszentrum: Die Idee wird seit 2004 an der sächsisch-polnischen Grenze verfolgt.

Am Anfang war eine Fußnote, die der Theatermann Albrecht Goetze auf der Partitur des »Quartetts auf das Ende der Zeit« entdeckte. Das Musikstück des französischen Komponisten Olivier Messiaen sei komponiert und uraufgeführt worden im »Stalag VIIIa« in Görlitz, hieß es dort. Goetze wollte mehr wissen, fuhr 2002 an die Neiße und wurde fündig im polnischen Teil der Stadt, der Zgorzelec heißt. Dort richteten die Nazis 1939 das »Stammlager« VIIIa ein, zu dessen 120 000 Insassen Messiaen gehörte.

Goetze entschloss sich damals, an den Ort zu ziehen, an dem das »Quartett« komponiert wurde - und er entwickelte die Idee, am Ort des Lagers ein Zentrum zu schaffen, an dem sich Jugendliche aus vielen Ländern begegnen und über die Musik kennen lernen können. 13 Jahre später ist die Idee einen großen Schritt weiter gekommen: Der »Meetingpoint Messiaen«, wie das Zentrum heißt, verfügt über ein Konzerthaus. Eröffnet wurde es am 15. Januar - 74 Jahre, na...


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