Offensive nur eine Frage der Zeit?

Internationaler Militärschlag gegen Hutu-Miliz in Kongo wird vorbereitet

  • Markus Schönherr, Kapstadt
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Afrikas Machthaber drohen der kongolesischen Miliz FDLR mit einem Militärschlag. Zuvor hatten die Rebellen bereits ein UNO-Ultimatum zur Waffenabgabe ignoriert.

Sie sind der Schatten von Ruandas dunkler Vergangenheit: Während des Völkermords 1994 hatten die FDLR-Rebellen tatkräftig bei der Ermordung von 800 000 Tutsi mitgewirkt. Nach dem Ende der ethnischen Massaker flüchtete die Hutu-Miliz über die Grenze und terrorisiert seitdem den Osten der Demokratischen Republik Kongo (DRK). In einem der bisher blutigsten Angriffe schnitten die Rebellen ein Baby aus dem Leib einer Schwangeren, köpften den Dorfvorstand und massakrierten 50 weitere Bewohner. Nach Sylvestre Mudacumura, dem Militärchef der FDLR, fahndet der Internationale Strafgerichtshof (IStGH).

2013 boten die Milizführer an, ihre Waffen abzugeben, wenn Ruanda bereit wäre, über politische Reformen zu verhandeln. Die Regierung in Kigali lehnte jedoch ab. »Ruanda versucht, eines der letzten offenen Kapitel in der Geschichte des Völkermords zu schließen. Die FDLR ist eine existenzielle Gefahr für den neuen, modernen Staat«, so die südafrikanis...


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