Frauen arbeiten deutlich weniger als Männer

Studie

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Die gewerkschaftsnahe Hans-Böckler-Stiftung fordert, dass Männer und Frauen in nahezu gleichem Umfang Erwerbsarbeit leisten sollten. Im Jahr 2012 arbeiteten Frauen im Durchschnitt 9,3 Wochenstunden weniger im Job als Männer.

Die Differenz sei deutlich gewachsen, betrug sie doch 1992 lediglich 7,8 Stunden, heißt es in einer Ende November 2014 in Düsseldorf veröffentlichten Untersuchung des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Stiftung.

Im europäischen Vergleich ist die Arbeitszeitkluft zwischen Männern und Frauen in Deutschland überdurchschnittlich groß. Der Staat solle mehr Anreize für eine geschlechtergerechte Teilung bezahlter und unbezahlter Arbeit geben, betonten die Experten.

Nach Ansicht der Forscher liegt der Beschäftigungszuwachs der vergangenen 15 Jahre vor allem an der Umverteilung der Arbeitszeit - meist zur Last der Frauen. Denn das gesamtwirtschaftliche Arbeitsvolumen sei 2012 weiter auf dem Niveau von 1995 gewesen.

Einerseits habe die Flexibilisierung in der Wirtschaftskrise Jobs erhalten, andererseits aber auch prekäre Beschäftigung und mehr Leistungsdruck geschaffen. Die Teilzeitquote hat sich den Angaben zufolge mittlerweile auf 27 Prozent verdoppelt, zudem fielen Arbeitszeiten immer häufiger auf das Wochenende. epd/nd

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