Venus und Jupiter glänzen

Sonne, Mond und Sterne im Februar

  • Hans-Ulrich Keller, Stuttgart
  • Lesedauer: 4 Min.
Mond, Venus und Mars stehen am 20. Februar nah zusammen auf der Himmelsbühne. Aber auch der Riesenplanet Jupiter bietet einen schönen Auftritt und ist selbst in gut beleuchteten Städten zu sehen.

Etwa zwanzig Minuten nach Sonnenuntergang leuchtet knapp über dem Westhorizont der Abendstern auf. So wird Venus genannt, obwohl sie unser innerer Nachbarplanet und kein Stern ist. Venus ist der hellste Planet. Schon in grauer Vorzeit wurde dieser Planet wegen seiner Strahlkraft mit der Liebesgöttin identifiziert. Bei den Babylonier hieß sie Ishtar und bei den Griechen Aphrodite.

Auch unser äußerer Nachbarplanet, der rötliche Mars, ist noch am Abendhimmel vertreten. Er steht nahe der Venus, die ihn in rund einer Vollmondbreite südlichem Abstand am 21. Februar im Sternbild Fische überholt. Das rötliche Lichtpünktchen ist nicht leicht zu entdecken. Ein Fernglas kann gute Dienste leisten, um den kalten Wüstenplaneten am Westhimmel aufzuspüren. Beide Nachbarplaneten verlassen früh die abendliche Himmelsbühne, Venus zu Monatsanfang kurz nach 19 Uhr, Ende Februar dann gegen 20.30 Uhr Uhr. Mars wird um 20 Uhr im Horizontdunst unsichtbar.

Ein netter Himmelsanblick ergibt sich am 20., wenn sich die extrem schmale Sichel des zunehmenden Mondes zu Venus und Mars gesellt. Der Mond erscheint besonders groß, weil er sich dann noch in Erdnähe befindet. Das Dreigestirn ist gegen 19 Uhr tief im Westen zu sehen.

Glanzpunkt des Nachthimmels ist zweifelsohne der Riesenplanet Jupiter. Er steht am 6. im Sternbild Krebs der Sonne genau gegenüber. Diese Konstellation nennt man Opposition. Wenn die Sonne im Westen versinkt, steigt Jupiter im Osten empor. Um Mitternacht sieht man den Gasplaneten hoch am Südhimmel. Morgens geht er im Westen unter. Jupiter leuchtet auffällig in einem weißen Licht und ist kaum zu übersehen - selbst nicht an unserem aufgehellten Stadthimmel. Zur Opposition erreicht die Erde ihre geringste Entfernung von Jupiter, das sind immerhin noch 650 Millionen Kilometer. Damit ist der Riesenplanet mehr als viermal so weit entfernt von uns wie die Sonne.

Zwölf Jahre benötigt Jupiter, um einmal die Sonne zu umkreisen. Sein Äquatordurchmesser entspricht elf Erddurchmessern. Mehr als 300 Erdmassen vereinigt Jupiter in sich. Er ist der größte und massereichste Planet unseres Sonnensystems. Er dreht sich auch am schnellsten von allen Planeten, sein Tag dauert knapp zehn Stunden. Daher ist der Jupiterglobus stark abgeplattet. Der Poldurchmesser ist ein Sechzehntel kürzer als sein Äquatordurchmesser. Dies erkennt man auch im Teleskop: Jupiter erscheint nicht kreisrund sondern oval.

Mehr als fünf Dutzend Monde und Möndchen begleiten den Jupiter bei seinem Weg um die Sonne. Die vier großen und hellen Monde übertreffen teils sogar den Planeten Merkur und unseren Erdmond an Größe. Sie sind bereits in einem Fernglas gut zu erkennen. Auf Vorschlag von Johannes Kepler wurden sie nach den Gespielinnen und dem Mundschenk des Göttervaters Jupiter benannt. Sie heißen Io, Europa, Ganymed und Kallisto. Mit 5250 Kilometern Durchmesser ist Ganymed der größte Mond in unserem Sonnensystem - der Erdmond kommt auf 3478 Kilometer.

In der Nacht vom 3. auf 4. erhält Jupiter Besuch vom Vollmond - eine auffällige Konstellation. Saturn zeigt sich am Morgenhimmel knapp über dem Südosthorizont. Anfang des Monats taucht er gegen 3.30 Uhr auf, Ende Februar schon um 02.30 Uhr.

In der Nacht vom 3. auf 4. wird neun Minuten nach Mitternacht die Vollmondposition erreicht. Neumond tritt am 19. um 0.47 Uhr ein. Nur sieben Stunden später erreicht der Mond mit 356 990 Kilometer seine geringste Entfernung von der Erde. Das Zusammenfallen von Erdnähe und Neumond führt wieder einmal zu Springfluten und erhöhten Spannungen in der Erdkruste. Schon am 6. morgens passiert der Mond seinen erdfernsten Bahnpunkt, wobei ihn 406 150 Kilometer von uns trennen.

Die Szenerie der Sternbilder hat sich deutlich nach Westen verschoben. Orion steht im Südwesten. Sirius, Hauptstern im Großen Hund, funkelt bläulich-weiß im Süden. Sirius ist der hellste Fixstern am irdischen Sternenhimmel. Knapp neun Jahre braucht Licht von ihm zu uns. Damit zählt er zu den Nachbarsternen unserer Sonne. Im Südosten ist der Löwe erschienen. Sein Hauptstern wurde von Nikolaus Kopernikus Regulus getauft, was so viel wie Kleiner König heißt. dpa

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