Angespannte Stimmung in Davos

Weltwirtschaftstreffen im Zeichen globaler Krisen

  • Lesedauer: 2 Min.

Davos. Die Warnung von Gary Cohn, dem Präsidenten der US-Investmentbank Goldman Sachs, war in ihrer Schärfe nicht misszuverstehen: »Wir befinden uns in einem Währungskrieg«, sagte Cohn in Davos. Einer der einfachsten Wege, die eigene Wirtschaft anzuschieben, sei, »die Währung aufzuweichen«, so der Banker. Die Europäische Zentralbank verteidigte ihr Milliarden-Programm zum Anleihenankauf auf dem Weltwirtschaftsforum und rief die Euro-Staaten zu mehr Reformeifer auf. Man habe wegen einer drohenden Deflation - einer die Konjunktur lähmenden Abwärtsspirale bei Preisen für Waren und Dienstleistungen - keine andere Wahl gehabt, sagte EZB-Direktoriumsmitglied Benoît Coeuré am Samstag. Es sei nun an den Regierungen, mit wirtschaftspolitischen Maßnahmen Investitionen und Wachstum zu fördern.

An den am Mittwoch eröffneten Beratungen des Weltwirtschaftsforums hatten 2500 prominente Vertreter aus Wirtschaft und Politik sowie von internationalen Organisationen teilgenommen. Deutschland war durch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und mehrere Minister vertreten.

Beobachter beschrieben die Stimmung auf dem diesjährigen Treffen der Mächtigen als angespannt. Vor einem Jahr war noch Frohlocken angesagt, die Eurokrise schien überstanden. Jetzt ist sie mit Macht zurückgekehrt. Und sie gesellt sich zu anderen Krisen: die soziale Krise durch die wachsende Kluft zwischen Arm und Reich, die Sicherheitskrise durch das Erstarken des gewaltbereiten Extremismus und die Bürgerkriege im Nahen Osten, die anhaltende Klimakrise und die Ukraine-Krise. »Die geopolitischen Probleme sind im Moment überragend«, so Jürgen Fitschen, Co-Chef der Deutschen Bank. nd/Agenturen

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal