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Irrtum und Einigung

  • Lesedauer: 2 Min.

»Michelangelo Antonioni entlarvt Realität und Wahrheit als Produkt von Irrtum und Einigung - also einer grandiosen gemeinschaftlichen Illusion und Manipulation. Wir sehen nur das, was wir sehen wollen«, schreibt die Galerie C/O Berlin über Antonionis Film »Blow Up« von 1966. Man könnte provozierend ergänzen: Wir sehen, was wir sehen sollen, und wären mitten in der momentan hitzigen Debatte um Medienkritik. »Blow Up« ist auch der Titel einer aktuellen Ausstellung im neuen C/O-Domizil Amerikahaus. Für Antonionis Film charakteristische Fotografien, Filme und Videoinstallationen werden gezeigt, die laut den Kuratoren wichtige Positionen der Foto- und Kunstgeschichte verdeutlichen: Voyeurismus, Sozialreportage, Modefotografie und Medienreflexion. Dafür wurde auf pop-ikonische Werke stilprägender Fotografen wie David Bailey, Ron Galella, Terence Donovan, Richard Hamilton oder John Hilliard zurückgegriffen - neben Tazio Secchiaroli, der die berühmte, hier abgebildete Szene aus »Blow Up« mit David Hemmings und Veruschka von Lehndorff auf Papier bannte.

Gleichzeitig starten zwei weitere Ausstellungen: »Lore Krüger. Ein Koffer voller Bilder« zeigt Werke, die zwischen 1934 und 1944 während der abenteuerlichen Flucht der deutsch-jüdischen Fotografin entstanden. »Niina Vatanen - Beyond the Visible Surface« präsentiert erstmals das abstrakt-moderne und verfremdete Gesamtwerk der zeitgenössischen Künstlerin.

Alle drei Ausstellungen sind bis zum 10. April zu sehen. tri

Foto: Neue Visionen Filmverleih GmbH/Turner Entertainment Co./ Warner Bros Entertainment

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