Ostblock-Charme unter Palmen

Auf Sansibar erfreuen sich DDR-Plattenbauten noch heute großer Beliebtheit

  • Andreas Herrmann, Sansibar
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.

Bundespräsident Joachim Gauck könnte bei seinem Besuch der Insel Sansibar diese Woche ein Erbe der DDR besichtigen: Plattenbauten. Auf Sansibar waren sie willkommen - wie nun auch Gauck.

Die Ostdeutschen haben damals hier nichts Schlechtes gemacht. Es sind schon ganz brauchbare Quartiere, sagt Reishändler und Plattenbaubewohner Kombo Bakar, der an seiner Straßenkreuzung täglich viele Kunden hat. Diese kommen oft gleich von nebenan, wo sich die Magistralen der »German Houses«, wie Sansibars Neubauwohnungen genannt werden, entlang ziehen. Die Mehrgeschosser werden wegen ihres Komforts zwischen Bad, moderner Küche und Balkon gern genommen und sind für die meisten Bewohner, die Miete an den Staat zahlen, sehr preiswert. Rund 25 000 tansanische Schilling, das sind etwa zwölf Euro, kostet das moderne Heim und auch der Strom ist billig. Wenige müssen sich die gleichen Wohnungen allerdings auch 100 Euro und mehr kosten lassen, je nach Vertrag mit dem Hausbesitzer. Solche Privatmieter entstanden, als vor rund zehn Jahren die Regierung Sansibars beschloss, im Wohnungswesen die Marktwirtschaft einzuführen. Einige »German House...


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