Die Freiheit, Gedichte zu schreiben

Dresdner Lyriker Thomas Rosenlöcher wird neuer Stadtschreiber in Rheinsberg

  • Lesedauer: 2 Min.

Herr Rosenlöcher, was erwarten Sie als Dresdner von Ihrem Aufenthalt in der märkischen Kleinstadt Rheinsberg?

Ich verspreche mir viel von der Landschaft. Ich mag Brandenburg, ich mag den See und Kiefernwälder. Ich werde erleben, wie alles im Frühling erwacht. Ich bin gern unterwegs, werde rumlaufen oder mit dem Fahrrad fahren. Dann gibt es sehr viel Ruhe.

Ein Stadtschreiber soll doch aber auch arbeiten und schreiben?

Ja. Aber viele denken, man fährt auf einem Fluss lang und schreibt dann ein Gedicht über den Fluss. So geht das meistens nicht. Was man schreibt, kommt oft von weiter her. Oder man geht wie unser Johann Wolfgang im Walde vor sich hin - und plötzlich erlebt man ein Gedicht.

Was wird Rheinsberg dem Lyriker Thomas Rosenlöcher geben können?

Der Aufenthalt gibt mir auch die Freiheit, Gedichte zu schreiben. Sie wissen ja, Gedichte liest kein Mensch und sie werden nicht bezahlt. Das ist mein eigentliches Metier. Wenn so etwas in Rheinsberg passiert, ist es schön.

Welche Projekte sind gerade in Arbeit?

Ein Schriftsteller hat immer sein Programm. Ich schreibe an meinen Sachen weiter. Ein kleines Prosabüchlein mit Kalendergeschichten soll neu belebt werden. Das muss in Rheinsberg unbedingt fertig werden.

Werden Sie nur für sich sein und im stillen Kämmerlein am Schreibtisch sitzen?

Vor den Rheinsbergern werde ich nicht gerade die Flucht ergreifen. Wenn sich etwas ergibt, werde ich auch aus meinen Arbeiten lesen.

Werden Sie in Rheinsberg richtig leben? Wie gut kennen Sie eigentlich die Stadt?

Na klar, ich wohne hier und beziehe die Wohnung der Stadtschreiber. Meine Frau wird mich auch mal besuchen. Ich habe hier viel nachzuholen. Gerade weil ich das Städtchen noch kaum kenne, will ich mich gern in der Gegend umtun. dpa

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