Risikozonen entlang der Schwarzen Elster

Auslegungsfrist für die Kartenentwürfe der geplanten Überschwemmungsgebiete in Südbrandenburg läuft ab

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Brandenburg will seine Überschwemmungsgebiete neu bestimmen. Noch bis Freitag können Bewohner die Entwürfe für die Schwarze Elster einsehen und Einwendungen einbringen.

Die Behörden Brandenburgs nehmen die Neuordnung der Überschwemmungsgebiete entlang seiner Flüsse in Angriff. Begonnen wird mit der Schwarzen Elster in Südbrandenburg. Die entsprechenden Kartenentwürfe liegen seit Anfang Januar in den jeweiligen Orten aus und können noch bis zu diesem Freitag von Betroffenen eingesehen werden, teilte das Ministeriums für Ländliche Entwicklung, Umweltschutz und Landwirtschaft in Potsdam mit.

Bis zum 23. Februar ist es möglich, schriftlich bei den unteren Wasserbehörden der Landkreise Oberspreewald-Lausitz und Elbe-Elster Einwendungen gegen fachlich falsche Festlegungen von Grenzen einzubringen. Denn in den Orten gelten mit dem Inkrafttreten der Karten einige Verbote. Sie betreffen unter anderem Bauvorhaben - so die Ausweisung neuer Baugebiete in Bauleitplänen und Satzungen sowie die Errichtung oder Erweiterung baulicher Anlagen. Zudem darf in den Überschwemmungsgebieten kein weiteres Grünland in Ackerland umgewandelt werden, um die Anfälligkeit gegen Wassererosion einzuschränken. Eine Änderung der Grenzziehung der geplanten Überschwemmungsgebiete mit dem ausschließlichen Ziel der Konfliktvermeidung wird ausgeschlossen.

Als Überschwemmungsgebiete gelten jene Areale entlang der Wasserläufe, in denen - im statistischen Mittel - alle 100 Jahre ein Hochwasser auftritt. Die Überschwemmungskarten zur Schwarzen Elster und zu ihren Nebenflüssen sind den Angaben zufolge die ersten nach der Wende. Ähnliche Karten habe es zu DDR-Zeiten gegeben.

Nach Angaben des Umweltministeriums sind bislang zwei Schreiben von betroffenen Bürgern eingegangen. Dabei gehe es unter anderem um Bedenken, dass Immobilien an Wert verlieren könnten, wenn sie zum Überschwemmungsgebiet gehören. Und es gebe die Sorge, dass die Gebiete künstlich überflutet werden könnten. Diese Angst sei unberechtigt, denn es gehe bei den Überschwemmungsgebieten ausschließlich um natürliche Hochwasser, hieß es aus der Politik.

Das Ministerium rechnet damit, dass noch zahlreiche Schreiben eingehen werden. Diese werden derzeit in den Wasserbehörden gesammelt. Alle Einwendungen sollen darauf geprüft werden, ob es etwa bei den Kartenentwürfen fachliche oder juristische Fehler gibt.

Die nächsten Kartenentwürfe sind schon in Planung. Es geht den Angaben zufolge um Spree-Abschnitte zwischen Fürstenwalde (Oder-Spree) und Berlin. dpa/tm

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