LINKE-Politiker Händel an Krebs erkrankt

Abgeordneter will im Mai zurück ins EU-Parlament

  • Lesedauer: 2 Min.

Brüssel. Der Europaabgeordnete der LINKEN Thomas Händel unterzieht sich derzeit einer Krebsbehandlung. Seit Beginn der neuen Legislaturperiode im Sommer vergangenen Jahres sei er nur noch äußerst selten in Erscheinung getreten, ließ der 61-Jährige am Dienstag auf seiner Homepage mitteilen. Er sei derzeit in Behandlung und konzentriere sich ausschließlich auf seinen Genesungsprozess. »Wir erwarten ihn nach aktuellem Stand im Mai zurück auf Deck«, heißt es von seinem Team in der Mitteilung.

Händel sitzt bereits die zweite Wahlperiode im Europäischen Parlament. Der frühere hauptamtliche Gewerkschaftsfunktionär aus Franken kümmert sich vor allem um die Wirtschafts- und Beschäftigungspolitik und den Verbraucherschutz. Seit 2009 hat sich Händel als Koordinator der Linksfraktion (GUE/NGL) im Ausschuss für Beschäftigung und Soziales und als stellvertretendes Mitglied des Ausschusses für Wirtschaft und Währung einen Namen gemacht. So hat er sich unter anderem für die Europäische Bürgerinitiative Right2water und die Überarbeitung der sogenannten Entsenderichtlinie eingesetzt, um Beschäftigten überall in der EU gleichen Lohn für gleiche Arbeit am gleichen Ort zu garantieren. Im Juli 2014 wählte der Beschäftigungsausschuss Händel zu seinem Vorsitzenden; er ist damit der einzige Abgeordnete der GUE/NGL in einer solchen Funktion.

2004 gehörte Thomas Händel zu den Unterzeichnern des Aufruf zur Gründung der Initiative Arbeit und Soziale Gerechtigkeit (ASG) - was zu seinem Ausschluss aus der SPD führte. Die aus der Initiative letztlich entstandene »Wahlalternative Arbeit & soziale Gerechtigkeit« fusionierte 2007 mit der PDS zur Partei »DIE LINKE«. Auf dem Europaparteitag der LINKEN im Februar 2014 hatten die Delegierten Händel neben Gabi Zimmer als Spitzenkandidaten für die EU-Wahl nominiert. sat

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