Der Fluch des Fleisches

Religion contra Biologie: Warum Schweine und andere Tiere in vielen Kulturen als «unrein» gelten. Von Martin Koch

Auch Gott hat Sinn für Humor. Man muss sich nur einmal das Schnabeltier ansehen.« Diese Worte sind Bestandteil der kirchenkritischen Satire »Dogma«, die 1999 in die Kinos kam. Und für die Regisseur Kevin Smith von empörten Katholiken Morddrohungen erhielt. Denn in Sachen Humor verstehen religiöse Fanatiker keinen Spaß. Das belegt auch der jüngste Anschlag auf das französische Satireblatt »Charlie Hebdo«, dessen Mitarbeiter es unter anderem gewagt hatten, Mohammed in Verbindung mit einem Schwein darzustellen.

Bekanntlich gelten Schweine im Islam (wie auch im Judentum) als »unrein«. Nur Tiere, »die gespaltene Klauen haben, Paarzeher sind und wiederkäuen«, seien als Nahrung geeignet, heißt es im 3. Buch Mose. Hierzu gehören beispielsweise Rinder, Schafe und Ziegen. Zwar ist auch das Schwein ein Paarhufer, aber kein Wiederkäuer. Darüber hinaus sind Juden und Muslime angehalten, weder Blut noch blutiges Fleisch zu verzehren. Und ke...


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