Dieses Siegel bietet die Gewissheit, dass Produkte vollkommen ohne die Nutzung der umstrittenen Inhaltsstoffe hergestellt wurden.
Bislang gibt es im Handel laut Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) nur wenige Produkte mit direkt gentechnisch veränderten Zutaten. Bei den Ausnahmen handelt es sich nach einer Erhebung von Greenpeace meist um Lebensmittel aus dem Ausland wie Schokoriegel und andere Süßigkeiten aus den USA. Reine Genprodukte wie etwa Gengemüse, Obst oder Fleisch gibt es nicht. Genpflanzen dürfen aber an Tiere verfüttert werden, wodurch Gentechnik in den Nahrungskreislauf gelangt. Dies kann unter anderem bei Milchprodukten oder Eiern der Fall sein.
Ja, allerdings mit Einschränkungen. Hersteller sind grundsätzlich dazu verpflichtet, alle gentechnisch veränderten Lebensmittelbestandteile in den Zutatenlisten auf den Verpackungen abzudrucken. Ausgenommen von der Pflicht sind aber Tierprodukte wie Milch, Eier und Fleisch oder Zusatzstoffe, die von gentechnisch veränderten Bakterien erzeugt wurden. Das freiwillige Siegel »Ohne Gentechnik« des Verbandes Lebensmittel ohne Gentechnik bekommt nur, wer nachweisen kann, dass Tiere nicht mit Futter wie Gensoja gefüttert wurden oder dass keine gentechnisch veränderten Bakterien eingesetzt wurden. Die Bundesregierung hat allerdings im Koalitionsvertrag vereinbart, sich für eine EU-weite Kennzeichnungspflicht für Produkte von Tieren, die mit veränderten Pflanzen gefüttert wurden, einzusetzen.
Grundsätzlich ja, jedoch können auch hier teils Einschränkungen bestehen. Zwar sieht die EU-Ökorichtlinie vor, dass bei der Herstellung von Bioprodukten keine Gentech-Zutaten verwendet werden dürfen. Spuren gentechnisch veränderter Bestandteile aber müssen auf Lebensmittelverpackungen bis zu einem Anteil von 0,9 Prozent nicht gesondert ausgewiesen werden. Die Hersteller von Bioprodukten sind allerdings gehalten, alles technisch Mögliche zu tun, um Verunreinigungen auszuschließen.
Ja. Nach Angaben von Greenpeace allerdings fehlen solche Hinweise in der Praxis oft. Demnach werden etwa Pommes Frites in einigen Fällen in Speiseöl aus Genpflanzen - etwa Raps - frittiert. Für den Verbraucher ist dies jedoch meist nirgends nachzulesen.
Laut BVL gibt es etwa aus den USA oder Kanada, wo solche Lebensmittel schon seit Jahren auf dem Markt sind, »keine Erkenntnisse, dass sich der Verzehr (...) schädlich auf die Gesundheit von Menschen ausgewirkt hat«. Greenpeace dagegen sieht beim Verzehr von Genpflanzen ein Risiko, dass diese aufgrund ihrer Genstruktur verstärkt allergische Reaktionen auslösen können. Milch von Kühen, die mit Gensoja gefüttert wurden, könnte demnach aber risikolos sein. AFP/nd
Quelle: https://www.nd-aktuell.de/artikel/961249.wie-erkennen-verbraucher-genprodukte.html