Von Afrika ins »Abendland«

Neuer Schädelfund in Israel belegt Migrationswege des frühen Homo sapiens. Von Martin Koch

Die Evolution des Menschen zu erforschen, ist zwar reizvoll, aber oft auch enttäuschend. Denn viele Erkenntnisse, die auf diesem Gebiet bereits als gesichert galten, mussten aufgrund neuer Entdeckungen in den letzten Jahrzehnten wieder verworfen werden. Dessen ungeachtet waren nicht wenige Paläoanthropologen in den 1990er Jahren der Ansicht, dass sie die Herkunft und Ausbreitung des Homo sapiens und seiner Vorfahren zumindest in Grundzügen korrekt rekonstruiert hätten. Dafür sprachen sowohl zahlreiche fossile Funde als auch genetische Untersuchungen.

Die Essenz dieses »Weltbildes« hat die Anthropologin und Wissenschaftsautorin Kate Wong in der Zeitschrift »Spektrum der Wissenschaft« (1/2015) kürzlich so zusammengefasst: Vor über 4,4 Millionen Jahren entwickelten sich in Ostafrika die ersten Homininen, wozu laut biologischer Systematik alle Arten der Gattung Homo einschließlich des heute lebenden Menschen sowie seiner ausgestor...


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