Sie kamen mitten in der Nacht

Marokkanisches Militär deportierte an Grenze zu Melilla erneut Hunderte Flüchtlinge

Vor über zehn Jahren hat José Palazon die Organisation Pro.De. in der spanischen Exklave Melilla gegründet, die sich dem Schutz unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge verschrieben hat. Seitdem versuchen die Menschenrechtsaktivisten, die Misere der Flüchtlinge an der marokkanisch-spanischen Grenze zu lindern. Mit José Palazon sprach Christina Palitzsch.

An der marokkanische Küste nahe der Grenze zur spanische Exklave Melilla hat es diese Woche eine Militäreinsatz gegen Flüchtlinge gegeben. Wie ist die aktuelle Situation?
In der Nacht von Montag auf Dienstag haben 42 Personen den Zaun nach Melilla überwunden. Die schlechte Nachricht ist, dass zur selben Zeit das marokkanische Militär auf dem nahen Berg Gourougou gegen dort campierende Flüchtlinge eingesetzt wurde. Die Soldaten kamen um vier Uhr und brannten die wenigen Habseligkeiten der Leute nieder. Sie legten Feuer rund um den Berg und kesselten so die Flüchtlinge ein.

Dann verfrachteten sie Männer, Frauen und sogar Kinder in Busse und deportierten die insgesamt viele hundert Menschen an einen uns unbekannten Ort. Ich habe einen Anruf erhalten, laut dem sie in Bouarfa gestoppt haben, einer Stadt in Nordostmarokko über 200 Kilometer von der Küste entfernt. Die Flüchtlinge wurden offenbar in das Niemandsland an der Grenze z...



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