Dresden erinnert

Vor 70 Jahren wurde die Stadt von alliierten Bombern schwer zerstört

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Dresden. Mit mehreren Veranstaltungen wurde am Freitag in Dresden an die Zerstörung der Stadt vor 70 Jahren erinnert. Bereits vor dem offiziellen Gedenken in der Frauenkirche am späteren Nachmittag mit Bundespräsident Joachim Gauck und der anschließenden Menschenkette luden mehrere Initiativen zu Aktionen ein. So beteiligten sich an einem sogenannten Täterspuren-Mahngang zu Orten der Naziherrschaft nach Angaben der Veranstalter rund 2000 Menschen.

Bei den Bombenangriffen zwischen dem 13. und 15. Februar 1945 starben in Dresden etwa 25 000 Menschen. Vorangegangen waren verheerende Angriffe Nazideutschlands zum Beispiel auf Coventry und London.

Der Jenaer Pfarrer Lothar König mahnte bei einer Veranstaltung mit Friedensgebet auf dem Neumarkt, die Hintergründe der Bombenangriffe nicht zu vergessen. Es dürfe nicht »verkannt und verschleiert« werden, wer wirklich für das Geschehen verantwortlich war. Gemeinsam mit anderen Antifaschisten hatte sich König in den vergangenen Jahren gegen Aufmärsche von Neonazis gestellt, die das Gedenken in der Elbstadt für ihre Zwecke instrumentalisieren wollten. König wurde wegen seines Engagements der Prozess gemacht.

Auch Gauck warnte vor einem Relativieren der deutschen Kriegsschuld und einer Instrumentalisierung der Opfer. »Wir wissen, wer den mörderischen Krieg begonnen hat. Und deshalb wollen und werden wir niemals die Opfer deutscher Kriegsführung vergessen, wenn wir hier und heute der deutschen Opfer gedenken«, erklärte das Staatsoberhaupt.

In diesem Jahr verzichteten die Neonazis auf ihren »Trauermarsch«. Einige von ihnen werden wohl erst wieder bei der Demonstration von Pegida am Montag auf die Straße gehen - wie schon in den vergangenen Wochen. Agenturen/nd Seiten 7 und 20

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