»Momentan werden Verbraucher in die Irre geführt«

Niedersachsens Landwirtschaftsminister über Tierhaltung, Ökolandbau und die anstehende Liberalisierung des Milchmarktes

Als Christian Meyer vor zwei Jahren Minister für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz in Niedersachsen wurde, betitelten ihn die einen als »Bauernschreck«, 
andere erhofften einen radikalen Wechsel. Sein Ziel: Die Agrarwende im Bundesland der Massentier-
haltung. Haidy Damm hat mit dem 
39-Jährigen über Erfolge und 
Misserfolge gesprochen.

nd: Herr Meyer, Sie stehen kurz vor der Halbzeit. Wie weit sind Sie mit der Agrarwende gekommen?
Meyer: Weiter als gedacht. Wir haben bei der Verteilung der Subventionen die kleinen und mittleren Betriebe gestärkt und setzen den niedersächsischen Tierschutzplan sehr ambitioniert um. Konkret haben wir verboten, dass Enten der Schnabel gekürzt wird, auch bei Legehennen werden wir diese Praxis einstellen. Zudem gibt es keine Subventionen für Großschlachthöfe mehr. Beim Antibiotikaeinsatz und der Düngung sind wir verstärkt dabei, diese großen Umweltprobleme der industriellen Tierhaltung zu lösen.

Wo wären Sie gerne größere Schritte gegangen?
Mehr Gerechtigkeit bei den EU-Subventionen. Beim Greening, also der Ökologisierung der Landwirtschaft, wurden wir ausgebremst. Auch in der Frage der Unterstützung für Junglandwirte und bei der Förderung für mittlere und kleinere Betriebe gab es Hürden. Da hätten wir uns als grüne und rot-g...


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