Werbung

Stadt Essen kann Vorbild sein

Quartiersmanagement könnte Probleme im Görlitzer Park lösen

  • Kerstin Ewald
  • Lesedauer: 2 Min.
Oliver Fehren von der Alice-Salomon-Hochschule empfiehlt, in Kreuzberg eine »Gemeinwesenarbeit« aufzubauen.

Im November 2014 eskalierten die sozialen Konflikte im Görlitzer Park in Kreuzberg. Die Berliner Sicherheitsbehörden richteten zusammen mit dem Bezirk eine Taskforce ein. Sie sollte »die Drogenkriminalität zwischen Görlitzer Park und Revaler Straße eindämmen«. Regelmäßige Polizeikontrollen lassen die Lage im Park nun ruhiger erscheinen. Der Drogenhandel findet aber vermehrt an anderen Orten statt.

Oliver Fehren, Professor der Alice-Salomon-Hochschule, forscht zu Ansätzen sozialraumorientierter Sozialer Arbeit. Er selbst hat bereits praktische Erfahrungen mit dem Modell »Quartiersmanagement« gesammelt und war als Stadtteilmoderator an Projekten des Quartiersmanagement Essen-Katernberg beteiligt. Für ihn kann das Essener Modell in Teilen als Beispiel gelungener Stadtteilarbeit in einem stark konfliktbehafteten Bezirk gelten und Vorbild für Kreuzberg sein. So sollte das Quartiersmanagement in Kreuzberg konsequenter nach den Prinzipien der Gemeinwesenarbeit tätig sein. Dabei wird in Zusammenarbeit mit den Betroffenen versucht, die Lebensqualität vor Ort zu steigern, Probleme aufzugreifen und langfristig zu lösen. Eine große Rolle spielt die Vernetzung von örtlichen Behörden mit den lokalen Akteuren. »Es geht nicht nur darum, Konflikte zu befrieden, sie müssen produktiv gemacht werden, in ihnen steckt die Energie für neue Entwicklungen«, so Oliver Fehren.

Eine Veranstaltung der Bezirksverordnetenversammlung Friedrichshain-Kreuzberg könnte ein Art Startsignal senden: Am heutigen Donnerstag findet zur Frage »Wie wird der Görli wieder ein Park für alle?« im Jugendhaus Chip, Reichenberger Straße 44-45 eine Podiumsdiskussion mit Vertretern des Bezirksamts, des Senats und einigen Initiativen statt.

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal