Gröhe kritisiert Impfgegner

Koalition erwägt Schutz gegen Masern per Gesetz

  • Lesedauer: 1 Min.

Berlin. Nach dem schweren Masernausbruch in Berlin hat Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) Impfgegner angegriffen. »Die irrationale Angstmacherei mancher Impfgegner ist verantwortungslos«, sagte Gröhe der »Welt am Sonntag«. Wer seinem Kind den Impfschutz verweigere, gefährde nicht nur das eigene Kind, sondern auch andere. »Ich rate dringend dazu, den eigenen Impfstatus überprüfen zu lassen und die empfohlenen Impfungen nachzuholen«, erklärte der Minister weiter. Sie seien sicher und würden von der Krankenkasse bezahlt.

Nach dem Ausbruch der Masern wurden in der Hauptstadt seit Oktober bisher 530 Fälle gemeldet. Das waren nach Angaben der Zeitung mehr als bundesweit im gesamten vergangenen Jahr.

Als Reaktion erwägt die Bundesregierung jetzt eine gesetzliche Impfpflicht. »Wenn wir es nicht schaffen, mit verstärkter Aufklärung und Beratung die Impfraten bald zu steigern, sollten wir über eine Impfpflicht in Kindergärten und Schulen nachdenken«, so der CDU-Gesundheitspolitiker Jens Spahn. Die Forderung wird auch vom Koalitionspartner SPD erhoben.

Anders als von Eltern oftmals dargestellt, sind die Masern keine harmlose Kinderkrankheit. Die hoch ansteckende Virusinfektion kann zu schwerwiegenden Komplikationen und bisweilen sogar zum Tode führen. In Deutschland kommt es immer wieder zu regionalen Ausbrüchen. Der Erreger wird durch Tröpfchen übertragen, die beim Niesen, Husten oder Sprechen in die Atemluft gelangen. Agenturen/nd

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal