Landratsdirektwahl droht wieder zu scheitern

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Oranienburg. Auch in Oberhavel droht die Direktwahl des Landrats nun an der geringen Wahlbeteiligung zu scheitern - so wie bisher schon bei sieben von neun Landratsdirektwahlen in Brandenburg. Lediglich 29,2 Prozent der Bürger gaben am Sonntag in Oberhavel ihre Stimme ab. Die Direktwahl ist aber nur gültig, wenn der Sieger mindestens 15 Prozent der Stimmen aller Wahlberechtigten auf sich vereinigt. Bildungsdezernent Ludger Weskamp (SPD) bekam in der ersten Wahlrunde am Sonntag bei einem Anteil von 38,1 Prozent 19 264 Stimmen. Damit verfehlte er die Hürde von 26 237 Stimmen. Es ist unwahrscheinlich, dass er die Mindeststimmenzahl bei der Stichwahl am 8. März schafft. Dann tritt Weskamp gegen den Zweitplatzierten Matthias Rink (CDU) an, der 27,3 Prozent erhalten hatte. Bereits ausgeschieden sind Sebastian Kullack (LINKE) mit 14,2 Prozent, Dietmar Buchberger (AfD) mit 12,7 Prozent und Thomas von Gizycki (Grüne) mit 7,6 Prozent.

Kullacks Wahlkampfchef Ralf Wunderlich hatte vorhergesagt, dass die Wahlbeteiligung unter 30 Prozent liegen werde, und er hatte insgeheim damit gerechnet, dass es zu einem Stechen zwischen SPD und CDU kommt. Wunderlich hatte sich allerdings 19 Prozent für Kullack versprochen. Ihn erschüttert das gute Abschneiden der AfD. In Hennigsdorf lag der AfD-Kandidat Buchberger - ein Arzt, der dort mal SPD-Stadtfraktionschef gewesen ist - sogar knapp vor der Linkspartei. Früher habe eine niedrige Wahlbeteiligung den Sozialisten genutzt, weil sie ihre Stammwähler mobilisieren konnten, erinnerte Wunderlich. Warum dies nicht mehr gelinge, müsse analysiert werden. af Foto: dpa/Fabian Fuchs

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