nd-aktuell.de / 24.02.2015 / Politik / Seite 7

Hadi will weiter Dialog

Jemens Präsident für Verhandlungen mit Rebellen

Trotz der Flucht von Jemens Präsident nach Aden sollen die Verhandlungen weitergehen. Aber nur an einem »sicheren Ort«.

Sanaa. Nach seiner Flucht aus dem Hausarrest hat Jemens Präsident Abd Rabbo Mansur Hadi gefordert, die Verhandlungen über einen Ausweg aus der Krise außerhalb der Hauptstadt Sanaa fortsetzen. Hadi habe »Vorbehalte« gegen die Weiterführung des Dialogs in Sanaa, erklärte der UN-Sondergesandte für Jemen, Jamal Benomar, nach einem Telefonat mit Hadi. Er habe sich daher dafür ausgesprochen, die Verhandlungen an einen »sicheren Ort« zu verlegen.

Benomar bemüht sich um die Aushandlung eines Abkommens, das die Huthi-Rebellen zum Verzicht auf die Macht bewegen soll. Sie hatten im September Sanaa unter ihre Kontrolle gebracht und damit das ohnehin unruhige Land in eine tiefe politische Krise gestürzt. Im Januar nahmen die Huthi-Kämpfer auch den Präsidentenpalast ein und belagerten die Residenz des Staatschefs, den sie schließlich zum Rücktritt zwangen und unter Hausarrest stellten.

Am Samstag war es Hadi gelungen, durch eine versteckte Tür aus seinem Hausarrest in Sanaa in die südliche Hafenstadt Aden zu fliehen. Aden ist Hadis Heimatstadt und die meisten Truppen und Milizen in der Region sind ihm treu ergeben. In einer Fernsehansprache forderte er die Staatengemeinschaft auf, den »Staatsstreich« der Miliz nicht zu akzeptieren. AFP/nd