nd-aktuell.de / 04.03.2015 / Politik / Seite 8

Offensive gegen IS-Terrormiliz

Iraks Armee meldet erste Erfolge / Kampf um Tikrit

Bagdad. Nach dem Beginn einer Großoffensive gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) meldet das irakische Militär erste Erfolge. Die Armee habe östlich der Stadt Tikrit die Region Hamrin sowie zwei kleinere Orte eingenommen, hieß es am Dienstag aus Militärkreisen. Irakische Medien berichteten von heftigen Kämpfen zwischen beiden Seiten. Eine unabhängige Bestätigung für die Geländegewinne gibt es nicht. Erfolgsmeldungen der irakischen Armee haben sich in der Vergangenheit häufiger als falsch herausgestellt.

Armee, schiitische Milizen und sunnitische Stammeskämpfer hatten am Sonntag eine Offensive begonnen, um den IS aus Tikrit zu vertreiben. Es ist der bisher größte Angriff auf die Dschihadisten in Irak. Die Regierung hat nach eigenen Angaben 30 000 Kämpfer mobilisiert. Auch Iraks Luftwaffe fliegt Angriffe gegen die Dschihadisten. Tikrit liegt rund 170 Kilometer nördlich von Bagdad. Die Offensive gilt zugleich als Test der irakischen Kräfte für einen geplanten Angriff auf die nordirakische IS-Hochburg Mossul.

Die US-Armee und ihre Verbündeten beteiligen sich bislang nicht mit Luftangriffen an der neuen Offensive gegen die sunnitischen Extremisten. Es handele sich um eine irakische Angelegenheit, sagte ein Sprecher des Pentagons.

Dagegen unterstützt Iran die Offensive. Mit Ghassem Suleimani sei ein Kommandeur der iranischen Revolutionsgarden als Berater und Beobachter vor Ort, berichtete die iranische Nachrichtenagentur Fars am Montag.

Für den Kampf gegen die Terrormiliz IS wird Australien seine Truppen in Irak mehr als verdoppeln. 300 Soldaten zusätzlich würden die Ausbildung der irakischen Armee unterstützen, teilte Regierungschef Tony Abbott am Dienstag mit. Damit steigt die Zahl der australischen Soldaten in Irak auf rund 500. Der Einsatz soll im Mai beginnen. »Diese Entscheidung ist in unserem nationalen Interesse«, sagte Abbott. Die Regierung hat mehrfach vor erhöhter Terrorgefahr im eigenen Land gewarnt. Mehr als 100 Australier kämpfen nach Schätzungen aufseiten der Terrormiliz. Neuseeland schickt auch 140 zusätzliche Soldaten nach Irak. dpa/nd