Nicht zurück an die Erben

Klimts »Beethovenfries«

  • Lesedauer: 1 Min.

Österreich darf den berühmten »Beethovenfries« von Gustav Klimt behalten. Der staatliche Kunstrückgabebeirat empfahl am Freitag in Wien, das Gemälde nicht an die Erben der früheren jüdischen Besitzer zurückzugeben. Die hatten das 34 Meter lange monumentale Gemälde zurückgefordert.

Der Fries war der Besitzerfamilie Lederer einst von den Nazis geraubt worden. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs bekam die Familie den Bilderzyklus zurück, durfte ihn jedoch nicht aus Österreich ausführen. Anfang der 1970er Jahre verkaufte der Sammler Erich Lederer den Fries für 750 000 US-Dollar (damals etwa 2,2 Millionen D-Mark) an den Staat. Zentraler Streitpunkt war, ob dieser Verkauf unter Zwang erfolgte.

Für eine Rückgabe müsse ein enger Zusammenhang zwischen dem Ausfuhrverfahren und dem Verkauf des Gemäldes bestehen, sagte der Beiratsvorsitzende Clemens Jabloner. Dieser Zusammenhang sei jedoch nicht gegeben.

Der Bilderzyklus gilt als zentrales Werk des Wiener Jugendstils und als eine von Klimts (1862-1918) bedeutendsten Schöpfungen. Er ist seit 1986 in den Räumen der Künstlervereinigung Wiener Secession ausgestellt und ist dort Publikumsmagnet. dpa

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal