Schockieren und demütigen

Zerstörung von kulturhistorischen Stätten und Artefakten ist Teil der IS-Strategie

  • Karin Leukefeld
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Geht es nach dem IS, soll nichts aus vorislamischer Zeit in seinem Machtbereich Bestand haben. So auch ältere Städte und Kunstwerke.

»Nimrud erstreckt sich über eine sehr große Fläche, es war die Hauptstadt eines Imperiums und ist übersät mit assyrischen Artefakten«, erinnert sich die irakische Archäologin Lamia Al-Gailani in der britischen BBC. »Der wichtigste Ort war natürlich der Palast, der Palast von Assurnasirpal II. aus dem 9. Jahrhundert vor christlicher Zeitrechnung«. Was sie als irakische Archäologin empfinde, wenn Bulldozer diese alte Stadt zerstörten, will der BBC-Reporter wissen. »Ich kann es nicht erklären«, sagt die Archäologin langsam. »Es ist die größte Tragödie und ich hätte nie gedacht, dass so etwas passieren könnte.« An die Plünderungen von Museen habe man sich in Irak fast gewöhnt, so Al-Gailani weiter. »Aber dorthin zu gehen und die Artefakte in Stücke zu schlagen, das hätte ich mir nie vorstellen können.« Nimrud sei Geschichte der Menschheit: »Wenn man das zerstört, zerstört man seine eigene Geschichte.«

Genau darum geht es den Männe...


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