Gluckern hinter dicken Gläsern
Jan Wagners Gedichte entdecken Wesentliches im Nebensächlichen
Was bringt einer von einer Reise mit? Welchen Eindruck behält er bei sich, welche Erinnerung trägt er weiter? Die Sehenswürdigkeiten, die der 1971 in Hamburg geborene Lyriker Jan Wagner in seinem Band »Regentonnenvariationen« heraufbeschwört - er mag sie in Italien, Polen, Neuseeland aufgetan haben, in seiner Kindheit oder im heimischen Garten -, sind in keinem Baedeker verzeichnet. Doch ganz gleich, ob er ein Unkraut besingt, einen Koalabären, Canalettos Venedig oder ein Stück Seife, es erweist sich als des genauen Ansehens wahrhaft würdig. Um den Reiz von Wagners Gedichten zu begreifen, stelle man sich eine Reisegruppe vor, die geschlossen in jene Richtung schaut, die ihr der Führer weist. Nur einer steht einen halben Schritt abseits und guckt auf das Staubkorn auf seinem Schuh. Das ist der Dichter.
Hat man je einen Kampanien-Rückkehrer so etwas berichten hören?: »was blieb, war nicht der halbe limoncello/ von mond über neapel, nicht ...
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