nd-aktuell.de / 12.03.2015 / Politik / Seite 1

Erneut Schwarzer in den USA von Polizist erschossen

Das Opfer bei Atlanta in Georgia war möglicherweise geistig verwirrt

Atlanta. Ein weißer Polizist hat bei Atlanta im US-Staat Georgia einen nackten Afroamerikaner erschossen, der möglicherweise geistig verwirrt war. Das bestätigte ein Polizeisprecher am Dienstag. Der 26-Jährige habe am Montag in einer Wohngegend an Türen geklopft und sei nackt auf einem Parkplatz herumgekrochen. Als die Polizei eintraf, sei er auf einen Polizisten zugelaufen, woraufhin der Beamte zwei Schüsse abfeuerte. Ob es sich um eine Attacke handelte und ob der Polizist seinen Elektroschocker einsetzte oder hätte einsetzen müssen, soll nun die Ermittlungsbehörde in Georgia klären.

In den USA sorgen tödliche Schüsse auf unbewaffnete Schwarze immer wieder für Schlagzeilen. Zuletzt war am Freitag in Wisconsin ein unbewaffneter 19-Jähriger erschossen wurden. Am selben Tag tötete ein Polizist in Colorado einen auf Bewährung entlassenen 37-Jährigen, der seine elektronische Fußfessel abgeschnitten hatte.

Unterdessen ist der Verwaltungschef der US-Stadt Ferguson nach Kritik des Justizministeriums am diskriminierenden Vorgehen der Behörden gegen Schwarze zurückgetreten. John Shaw werde sein Amt nach achtjähriger Tätigkeit abgeben, berichtete die Zeitung »St Louis Post-Dispatch« am Dienstagabend nach einer Sitzung des Stadtrats. In Ferguson war im Sommer 2014 der unbewaffnete schwarze Jugendliche Michael Brown von einem weißen Polizisten erschossen worden. Der Stadt vor den Toren der Metropole St. Louis war Anfang März in einem Bericht des US-Justizministeriums weit verbreitete rassistische Diskriminierung vorgeworfen worden. Agenturen/nd