Martin Hofbauer

Er war ein Pionier: unerschrocken, unbeirrbar. Der österreichische Amateurfußballer Martin Hofbauer war 19, als bei ihm Krebs diagnostiziert wurde: ein 13 Zentimeter langer Tumor an der Fußsohle. Nach vier Chemotherapien musste der Fuß amputiert werden. Hofbauer indes blieb Optimist. Im Mai 2012 kam seine erste Prothese, nur fünf Monate darauf lief er mit Carbonfuß schon für seinen Klub, den UFC Miesenbach (8. Liga), auf. In dem Testmatch schoss er sogar ein Tor. Der Österreichische Fußball-Bund aber untersagte ihm die Teilnahme an Ligaspielen - Verletzungsgefahr.

Viele Menschen protestierten dagegen, bis der Weltverband FIFA ihm per Ausnahmeregelung die Teilnahme an Meisterschaftsspielen gestattete - als erstem Fußballer mit Prothese. Zum Premierenpunktspiel im Juni 2013 kamen Reporter aus aller Welt, dazu die ganze Gemeinde. Nach Abpfiff wurde er auf Händen getragen: ein Hoffnungsträger, ein Sieger. »Unser Martin hat sein letztes Spiel verloren«, schrieb nun der UFC Miesenbach auf seiner Internetseite. Mannschaftskameraden trugen ihn am Dienstag in Birkfeld zu Grabe, Hunderte weinten. jig