Flimmern und Rauschen

Das Fernsehen wird 80 - über die Anfänge einer einzigartigen Erfolgsgeschichte. Von Olaf Neumann

Es war ein Triumph für die nationalsozialistische Propaganda, noch vor den Olympischen Spielen im Jahr 1936: Am 22. März 1935 ging mit einer Liveübertragung aus Berlin das erste öffentliche und regelmäßige Fernsehprogramm der Welt im »Deutschen Fernseh-Rundfunk« des »Fernsehsenders Paul Nipkow« an den Start. Massentauglich war das neue Medium damals allerdings noch nicht. Der interessierte Laie konnte die ersten vollelektronischen Bilder zunächst in 15 öffentlichen Fernsehempfangsstellen, Fernsehstuben und Großbildstellen verfolgen, die die Deutsche Reichspost ab 1935 einrichtete.

Das Programm war kostenlos, wurde dreimal wöchentlich für zwei Stunden ausgestrahlt und bestand aus Wochenschauen und Spielfilmen. Mit den technisch hochgerüsteten Flachbildgeräten von heute hatten diese Röhren-Dinosaurier allerdings wenig gemein: Ein 18 mal 22 Zentimeter kleines, kontrastarmes und flackerndes Fernsehbild konnte kaum mit einer Kinoleinwand ko...


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