Genetische Spuren der Sprachenwanderung
Wissenschaftler werfen neues Licht auf den Stammbaum der indoeuropäischen Sprachfamilie. Von Martin Koch
Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Russisch, Griechisch, Albanisch, Persisch. So unterschiedlich diese Sprachen in ihrer Struktur auch sind, sie gehören alle zur sogenannten indoeuropäischen Sprachfamilie, die über 400 Sprachen umfasst. Gesprochen werden diese heute weltweit von ca. drei Milliarden Menschen - und fast überall in Europa. Ausnahmen sind Finnland, Ungarn, Estland, Malta und die Türkei. Die dort gesprochenen Sprachen werden anderen Sprachfamilien zugeordnet.
Dass zwischen europäischen und asiatischen Sprachen eine enge Verwandtschaft besteht, hatte bereits 1647 der niederländische Gelehrte Marcus Zuerius van Boxhorn bemerkt. Den gemeinsamen Ursprung all dieser Sprachen verlegte er in das Skythische, das nur sehr bruchstückhaft überliefert ist und zum nordöstlichen Zweig der iranischen Sprachgruppe gerechnet wird. Bei seinen Zeitgenossen jedoch stieß van Boxhorn auf Ablehnung, und seine Idee geriet weithin in Verg...
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