Fünf Jahrzehnte Alltag

Potsdam: Fotokontraste auf weißen Landtags-Wänden

  • Harald Kretzschmar
  • Lesedauer: ca. 4.5 Min.

Ja, es gibt Hoffnung. Kunst greift Raum da und dort. Das Potsdamer Landtagsschloss strahlt in seinem Innern auf maßvoll korrekten Geraden ein so eindringlich unschuldiges Weiß aus - da muss einfach der harte Kontrast von dunkel schroffen Bildelementen drauf. Beschönigend als bloßer Wandschmuck oder nachdenklich machend als Kunstwerk, das ist die Frage. Sie ist hier bereits zum zweiten Mal erfreulich eindeutig zugunsten unbequemer Kunstäußerung entschieden. Schließlich ist das Gebäude von der festen Ausstattung her bildkünstlerisch eher unterernährt auf den Weg geschickt worden. Außer einer Gagbeschriftung an der Außenwand und einer historisierenden Pappkulisse im Innenhof kündet von der Kunst her gar nichts vom demokratischen Geist des Hauses.

Nun darf jedes Jahr eine der drei Kunstsammlungen des Landes dieses parlamentarische Areal mit Kunst bespielen. Was 2014 von der Frankfurter Galerie Junge Kunst mit den Ölbildern und Hol...


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