Arbeitskampf vor Ostern

Wieder ver.di-Streiks bei Amazon in Bad Hersfeld

  • Lesedauer: 2 Min.
Auf ein Neues: Im osthessischen Bad Hersfeld hat die Gewerkschaft ver.di eine neue Streikwelle beim Online-Versandhändler Amazon eingeläutet. Der Ausstand soll bis Mittwochabend andauern.

Bad Hersfeld. Am Dienstag haben mehrere hundert Beschäftigte bei Amazon in Bad Hersfeld ihre Arbeit niedergelegt. Die Gewerkschaft ver.di hatte zu den Streiks aufgerufen und setzt damit ihren Arbeitskampf mit dem Online-Versandhändler fort. Der Ausstand in dem Versandzentrum habe mit der Nachtschicht am Dienstag begonnen und ende am Mittwoch mit der Spätschicht, teilte ver.di mit.

Nach Angaben einer Gewerkschaftssprecherin streikten bis zum Dienstagnachmittag knapp 500 Mitarbeiter. »Das ist eine ganz gute Beteiligung«, sagte sie. In Bad Hersfeld sind aktuell etwa 2800 Menschen beschäftigt.

Eine Amazon-Sprecherin sagte hingegen: »Die Mehrzahl der Mitarbeiter beteiligt sich nicht, weil sie bereits sehr attraktive Angebote und sehr gute Löhne bekommt.« Für die Kunden seien keine Beeinträchtigungen zu erwarten: Sie könnten sich darauf verlassen, dass Amazon Päckchen pünktlich ausliefere. Man werde auf das Netzwerk von 28 Versandzentren in ganz Europa zurückgreifen.

Es ist der erste Streik in diesem Jahr am Standort im osthessischen Bad Hersfeld. In Leipzig war bereits Mitte Januar gestreikt worden. Auch am vergangenen Freitag legten Beschäftigte dort die Arbeit nieder. Dies sollte der Beginn einer neuen Streikwelle über Ostern sein. Weitere deutsche Standorte seien am Dienstag und Mittwoch von den Streiks nicht betroffen, sagte die ver.di-Sprecherin.

Die Gewerkschaft will den deutschen Ableger des Branchenriesen aus den USA zur Aufnahme von Tarifverhandlungen zu den besseren Bedingungen des Einzel- und Versandhandels zwingen. Amazon lehnt das strikt ab und verweist darauf, dass sich die Bezahlung der Mitarbeiter am oberen Bereich der Logistikbranche orientiere.

Das Unternehmen reagierte zuletzt gelassen auf die Streiks und erklärte, die Kunden würden ihre Bestellungen pünktlich bekommen. Der Tarifkonflikt zwischen Gewerkschaft und Versandhändler hatte im Frühjahr 2013 begonnen. dpa/nd

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