nd-aktuell.de / 18.03.2015 / Politik / Seite 2

Volkskammerwahl vom 18. März 1990

Die Wahl zur DDR-Volkskammer sollte ursprünglich am 6. Mai 1990 stattfinden. Unter dem Druck der rasanten politischen Entwicklung wurde sie auf den 18. März vorgezogen.

Zugelassen waren 23 Parteien und politische Vereinigungen, die sich um 400 Mandate bewarben. Da es keine Sperrklausel gab, genügten für ein Mandat schon 0,125 Prozent der Stimmen.

Sieger der Wahl wurde entgegen allen vorherigen Umfragen die konservative Allianz für Deutschland, deren mit Abstand stärkste Kraft die DDR-CDU (40,8 Prozent) war. Die SPD, die auf den Wahlsieg gehofft hatte, erreichte enttäuschende 21,9 Prozent, die PDS kam auf 16,4 Prozent. Die Bürgerrechtler von Bündnis 90 landeten mit nur 2,9 Prozent weit abgeschlagen.

Die Wahlbeteiligung lag bei für heutige Verhältnisse unvorstellbaren 93,4 Prozent.

Leiterin der Wahlkommission war die Studentin Petra Bläss vom Unabhängigen Frauenverband.

Nach der Wahl wurde eine Regierung aus dem konservativen Bündnis und der SPD gebildet. Ministerpräsident wurde der Rechtsanwalt Lothar de Maizière. wh