Wie viel Platz braucht der Flug?

Bürgerentscheid über neuen Verkehrslandeplatz in Coburger beschlossen

  • Lesedauer: 2 Min.
Braucht die Region Coburg einen neuen Verkehrslandeplatz? Gegner wollen verhindern, dass der Landkreis Coburg Geld in das Projekt steckt. Jetzt kommt es zum Bürgerentscheid.

Coburg. Die Bürger im Landkreis Coburg können über öffentliche Gelder für den geplanten neuen Flugplatz abstimmen. Der Kreistag erklärte den Bürgerentscheid am 14. Juni für zulässig, sagte ein Sprecher der Landkreisverwaltung am Mittwoch. Die Initiatoren eines Bürgerbegehrens hatten rund 10 000 Unterschriften gesammelt. Für den Erfolg wären lediglich 4300 Unterschriften notwendig gewesen.

Der Verkehrslandeplatz soll nahe Meeder im Landkreis Coburg entstehen - für etwa 30 Millionen Euro. Der Landkreis will sich daran mit 1,5 Millionen Euro beteiligen. Die Gegner halten das Projekt für unnötig und zu teuer. Landwirte und Naturschützer fürchten zudem den Verlust wertvoller Flächen. Aus Sicht der Befürworter ist der bisherige Coburger Landeplatz zu klein. Die Wirtschaft in der Region sei auf einen Flugplatz angewiesen. Am 14. Juni stehen nun zwei Bürgerentscheide zur Abstimmung: Das Bürgerbegehren, das einen Austritt des Kreises aus der Projektgesellschaft Flugplatz Coburg vorsieht, so dass der Zuschuss von 1,5 Millionen Euro nicht fließen würde. Und zum anderen ein gegenteiliges Ratsbegehren - »um Arbeitsplätze im Coburger Land zu erhalten und auszubauen«, wie es auf dem Musterstimmzettel heißt.

Der Geschäftsführer der Projektgesellschaft Flugplatz Coburg, Willi Kuballa, sieht einen möglichen Ausstieg des Landkreises gelassen: »Damit würde das Projekt nicht sterben«, betonte er. »Die Summe von 1,5 Millionen Euro, die der Landkreis als Gesellschafter beisteuern würde, entspricht nur fünf Prozent der Gesamtsumme.« Es sei anzunehmen, dass die Lücke durch andere Gesellschafter oder bislang unbekannte Dritte geschlossen werde. »Es wäre allerdings sehr bedauerlich, wenn der Landkreis aussteigen müsste, weil er dann auch bei der weiteren Planung nicht mehr direkt mitentscheiden könnte«, sagte Kuballa. Der Bau eines Flugplatzes im Landkreis Coburg ohne Beteiligung des Landkreises Coburg sei im Grunde widersinnig.

Unabhängig von den Bürgerentscheiden läuft die Prüfung der Baugenehmigung für den neuen Flugplatz beim Luftamt Nordbayern weiter. Die Pläne werden derzeit öffentlich in den Gemeinden ausgelegt und Einwände dagegen gesammelt. Danach soll es einen mehrtägigen öffentlichen Erörterungstermin geben. dpa/nd

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