Blut fürs Herz

Matthew E. White

  • Michael Saager
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Gibt es im Pop die Möglichkeit, nicht zu zitieren und zu wiederholen, was das Zeug hält? Wahrscheinlich nicht. Die Rolling Stones hätte es ohne Robert Johnson und Muddy Waters so nie gegeben. Und der 32-jährige Musiker und Sänger Matthew E. White hätte keines seiner beiden Alben ohne Gospel und Southern Soul einspielen können; den jazzigen Blues J. J. Cales und die unterschätzten Pophymnen von Lennon-Freund Harry Nilsson hört man außerdem raus.

Das ist auch überhaupt nicht schlimm. Zumal Musik, die sich so seelenvoll ins Leben haucht und jauchzt und klangbildlich derart weich und dicht und doch nuanciert in Szene gesetzt wurde wie die des studierten Jazzgitarristen White, allemal weniger Argumente einer Rechtfertigung bedarf als viele der am Reißbrett entworfenen Zeitsprünge zurück, wie man sie aus dem retortenartigen Neo Soul kennt.

Aber es stimmt natürlich trotzdem: Sowohl »Big Inner«, das De...


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