Überfluss und Knappheit

Kurt Stenger über bestürzende Fakten zu Verbrauch und Vorrat von Wasser

121 Liter - das ist der Tagesverbrauch eines deutschen Durchschnittsbürgers. Eine stattliche Menge, aber nicht wirklich besorgniserregend, lässt man die Probleme mit der Wasserqualität vor allem in Gegenden mit viel konventioneller Landwirtschaft beiseite. Mancherorts gibt es dank der immer sparsameren Weißen Ware und wegen schrumpfender Bevölkerung sogar das Problem, dass der sinkende Verbrauch den Grundwasserspiegel zu stark steigen lässt.

Für die Bewohner vieler Regionen der Welt dürfte das nach einem Luxusproblem klingen. Mehr als drei Viertel Menschen haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Das Problem verschärft sich - durch Armut, den Klimawandel, steigenden Konsum in großen Schwellenländern und Privatisierungen öffentlicher Wasserversorgung, wodurch die Preise für viele unerschwinglich werden. Jahr für Jahr wird am UN-Weltwassertag gewarnt, ohne dass danach viel passiert. Das würde nämlich bedeuten, den Zusammenhang von Überfluss hier und Knappheit dort in den Fokus zu rücken. Allein für die Herstellung eines T-Shirts werden rund 2500 Liter Wasser in Baumwollanbauländern benötigt. Und auch unser Fleischkonsum entzieht anderen Regionen viel von dem kostbaren Gut. Eine gerechtere Verteilung ist gerade bei dem lebenswichtigen Nass ein Muss.

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