Der alarmierte Preisträger

Deutsch-Russisches Forum zeichnete »Brückenbauer« Egon Bahr aus

  • Detlef D. Pries
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Das Deutsch-Russische Forum hat den »Architekten der Ostverträge« Egon Bahr ausgezeichnet. Die Dankesrede wurde - so der Forums-Vorsitzende Matthias Platzeck - eine »Lehrstunde der Außenpolitik«.

Die deutsch-russischen Beziehungen sind in einer schweren Krise. Partnerschaftsprojekte liegen auf Eis. Das Handelsvolumen ist um ein Fünftel gesunken. Der Petersburger Dialog und die Regierungskonsultationen wurden 2014 abgesagt. Auch das Deutsch-Russische Forum, das sich der Verständigung verpflichtet hat, steuert in schwierigen Gewässern. Da weiß man einen richtungweisenden Leuchtturm gern in der Nähe.

Vielleicht war es diese Überlegung, die das Forum bewog, seinen Preis, der nach dem in Russland einst wohltätigen deutschen Arzt Friedrich Joseph Haass (1780-1853) benannt ist, an einen »großen alten Mann der deutschen Politik« zu vergeben. Der Sozialdemokrat Egon Bahr, inzwischen 93 Jahre alt, sei ein »Vertreter par excellence der Annäherung in schwierigen Zeiten«, anerkannte auch Russlands Botschafter Wladimir Grinin bei der Preisverleihung am Donnerstagabend in Berlin.

Grinins Schweizer Botschafterkollege Tim Guldimann, der die Laud...


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