Das Ziel: nur ein Schatten

Tranströmer gestorben

  • Hans-Dieter Schütt
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Bücher können Millionenauflagen erreichen, aber die Weltaufmerksamkeit eines Preises kann ihr Ritterschlagschwert auch auf die Schulter eines Werkes legen, das groß in Stille lebt. Es gibt Poesie, die sich dem Leser sehr speziell zuwendet: Einsamkeit zu Einsamkeit. 2011 erhielt der Dichter Tomas Tranströmer den Nobelpreis für Literatur; der Schwede war mit dem kühnsten aller Abenteurer vergleichbar - jenem Reisenden, der sich in die Welt begibt, um darin zu verschwinden.

Ein Gesamtwerk von etwa 500 Seiten. Karg, verschlüsselt, komprimiert. Eine Feier der geistigen Freiheit in materialistischer Welt. Gegenwehr, denn: »Die Sprache marschiert im Gleichschritt mit den Bütteln.« Den Bütteln der Hauptsatz-Ideologie, des Gedröhns, der Gesinnungs-Geschwätzigkeit, der Diskurs-Neurosen. »Ich weiß nichts von Wirkung«, sagte Tranströmer, der vor Jahren einen Schlaganfall erlitt, nur noch »J...


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