Spaßbremse

MEINE SICHT

  • Bernd Kammer
  • Lesedauer: 2 Min.

Die Meldungslage während der Osterferien ist immer relativ dürftig. Und wenn in diese Zeit auch noch der 1. April fällt, muss der arme Redakteur auch noch befürchten, dass so manche Nachricht nicht ganz ernst gemeint ist. Wir machen uns an dieser Stelle nicht die Mühe, den Wahrheitsgehalt jeder einzelnen Verlautbarung zu überprüfen, sondern lassen einfach unsere werten Leser entscheiden. Hier also drei Kandidaten, die das Potenzial zur Verhohnepipelung haben.

Nr. 1: Am Bahnhof Gesundbrunnen öffnen heute die ersten Geschäfte im neuen Empfangsgebäude. Was eine beachtliche Leistung ist, denn der Bahnhof wurde immerhin schon 2006 fertig. Den Reisenden erwarten jetzt u.a. Apotheke und WC-Anlage. Von Fahrkartenschaltern ist nicht die Rede, aber in den nächsten Jahren wird sich sicher noch was tun.

Nr. 2: Nach dem Abgang von Knut und Rieke ist es um Zoo und Tierpark etwas ruhig geworden. Das dürfte sich ändern, wenn am Wochenende erstmals ein Bonobo auf die Pauke haut, unterstützt von fünf weiteren musikalischen Talenten aus beiden Affenhäusern, die Klavier bis Cello beherrschen. Bereits seit sieben Monaten probe das Primatensextett, teilte der Zoo-Förderverein mit, jetzt seien die Künstler bereit für die Premiere. Zu erwarten sind Gassenhauer wie »Berliner Luft« und »Untern Linden«. Wegen der schwierigen finanziellen Situation des Tierparks wird die Band auch vermietet (650 Euro plus Verpflegung). Auf ihren Einsatz bereiten sich auch ein Tanzbärenensemble und ein Papageienchor vor.

Nr. 3: Wer bepackt mit Einkaufstüten vor der Haustür nach dem Schlüssel sucht, dem könnte bald geholfen werden. Die Wohnungsbaugesellschaft Degewo testet in Zusammenarbeit mit einem Start-up-Unternehmen einen digitalen Türöffner. Der funktioniert bei Annäherung und selbst bei Genuss des ein oder anderen Osterwässerchens. Man muss sich nur noch gegen die Tür wuchten.

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