Sanaa: Bislang schwerste Luftangriffe

Immer mehr Tote durch die saudisch geführte Invasion

  • Lesedauer: 2 Min.

Sanaa. Die von Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition hat in der Nacht zum Dienstag die heftigsten Luftangriffe auf die jemenitische Hauptstadt Sanaa seit Beginn ihrer Offensive vor knapp einer Woche geflogen. Die Kampfjets nahmen vor allem Stellungen der Republikanischen Garde unter Beschuss, wie Augenzeugen angaben. Die Garde unterstützt Ex-Staatschef Ali Abdallah Saleh, seinerseits Unterstützer der schiitischen Huthi-Miliz. In der Stadt Jarim rund 140 Kilometer südlich von Sanaa wurde ein Kontrollpunkt der Huthis bombardiert. Dabei sollen 35 Menschen gestorben sein. 20 seien Kämpfer der Rebellen gewesen, weitere 15 Zivilisten. Dutzende Menschen wurden beim Angriff verletzt.

Saudi-Arabien und mehrere weitere arabische Staaten, darunter Ägypten, hatten die Angriffe am Donnerstag begonnen. Die Rebellen hatten im September Sanaa unter ihre Kontrolle gebracht und rückten dann weiter nach Süden vor. Saudi-Arabiens sunnitisches Königshaus unterstützt den nach Riad geflohenen Präsidenten Abd Rabo Mansur Hadi und wirft Iran sowie Saleh vor, die schiitischen Rebellen zu unterstützen. Der saudische Außenminister Saud al-Faisal warf Iran am Dienstag erneut Hilfe für die Huthi-Miliz vor. Die Rebellen wollten »mit Unterstützung Irans Jemen destabilisieren und Verwirrung stiften«, sagte er vor dem vom König ernannten Rat Madschlis al-Schura in der Hauptstadt Riad. Saudi-Arabien habe »den Krieg« nicht gesucht.

Derweil hat Iran Waffenlieferungen an die schiitischen Huthi-Rebellen in Jemen bestritten. »Solche Unterstellungen sind grundlos und können daher auch nicht die Angriffe auf Jemen rechtfertigen«, sagte Außenamtssprecherin Marsieh Afcham am Dienstag in Teheran. Nach Angaben der iranischen Sprecherin gibt es zwischen Jemen und Iran nur einen Vertrag in der zivilen Luftfahrt sowie über medizinische Hilfe. Irans Roter Halbmond stehe jetzt auch für humanitäre Hilfeleistungen bereit. Agenturen/nd

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