Abkommen zu Finanzen mit dem Vatikan

Italien: Es geht um Information zu Steuerdaten

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Rom. Italien und der Vatikan haben erstmals ein Steuerabkommen unterzeichnet und wollen in Zukunft Finanzinformationen austauschen. Italiens Finanzminister Pier Carlo Padoan und der faktische Außenminister des Kirchenstaates, der britische Erzbischof Paul Richard Gallagher, unterzeichneten das Abkommen am Mittwoch, wie der Vatikan und das Finanzministerium in Rom mitteilten. Italien ist damit nach eigenen Angaben das erste Land, das mit dem Kirchenstaat ein Abkommen über den Austausch von Steuerdaten abgeschlossen hat.

Das Abkommen gilt ab sofort, es sollen rückwirkend Informationen ab dem 1. Januar 2009 ausgetauscht werden. Ziel sind mehr Transparenz und ein umfassender Informationsaustausch. Betroffen sind vor allem die Daten von Personen oder Institutionen aus Italien, die Finanzgeschäfte im Vatikan abwickeln. Deren Daten sollen nun an die italienischen Behörden weitergegeben werden. Italien hatte zuletzt auch mit der Schweiz und Liechtenstein Abkommen unterzeichnet.

Im Vatikan wird der von Papst Franziskus eingeleitete Aufräumprozess bei den Finanzen fortgesetzt, der auch die Vatikanbank IOR betrifft. Das Geldinstitut, das in der Vergangenheit immer wieder mit Skandalen in die Schlagzeilen geraten war, bemüht sich seit einiger Zeit um mehr Transparenz und überprüft alle seine Kunden. dpa/nd

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