Ein schrecklicher, ein wichtiger Ort

Mit zahlreichen Aktivitäten erinnert die Gedenkstätte Seelower Höhen an das Kriegsende

  • Tomas Morgenstern
  • Lesedauer: ca. 4.5 Min.

Vier Tage benötigte die Rote Armee im April 1945, um die Seelower Höhen zu erobern und sich den Weg nach Berlin freizukämpfen. Bereits sieben Monate später stand dort das Siegesdenkmal.

Ein Foto im Museum der Gedenkstätte Seelower Höhen zeigt Veteranen der Kämpfe im Oderbruch anlässlich des 60. Jahrestages der Seelower Schlacht. »Das hier ist Uljanowitsch, ein Weißrusse aus Minsk«, sagt Gedenkstättenleiter Gerd-Ulrich Herrmann. »Er hat als Feldwebel der 8. Gardearmee von Marschall Tschuikow an der Schlacht teilgenommen.« Dreimal sei Uljanowitsch dagewesen. 2005, beim ersten Mal, habe er sich geweigert, Blumen auch an den Gräbern der einstigen Kriegsgegner niederzulegen. Doch habe ihn offenbar sehr beeindruckt, wie achtsam man in Seelow das Andenken aller Opfer dieser mörderischen Schlacht wahrt. Herrmann sagt: »Bei seinem dritten Besuch hat Uljanowitsch darauf bestanden, auch an den Kriegsgräbern der Deutschen jeweils eine Blume niederzulegen.« Das zeige doch, wie sehr auch ein Erinnerungsort wie die Seelower Gedenkstätte, die Begegnungen der einstigen Kriegsgegner und auch der Dialog mit den folgenden Generationen di...


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